Wissen und Technik

Mehr Professorinnen für Berlin

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Hochschulen in Berlin erreichen einen Höchststand bei Ruferteilungen an Frauen. Bis 2025 soll die Hälfte aller Professuren mit Frauen besetzt sein.

Fortschritt. In Berlin sind 44 Prozent der 2017 Neuberufenen Frauen.

In Berlin bewegt sich etwas bei der Berufung von Frauen auf Professuren. In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres gingen 44 Prozent der Ruferteilungen an Frauen, wie aus einer Aufstellung aus der Wissenschaftsverwaltung hervorgeht. An den Unis waren es 42 Prozent, an den Fachhochschulen 48 Prozent und an den Kunsthochschulen 58 Prozent.

Staatssekretär Steffen Krach sieht darin die „erfreuliche Tendenz“, dass Berlin seinem Ziel, bis 2025 einen 50-prozentigen Frauenanteil bei den Professuren zu erreichen, schneller als erwartet näherkommt. Im vergangenen Jahr lag die Quote bei den Neuberufungen im gesamten vergangenen Jahr noch bei 30 Prozent.

Professuren von Frauen mehrheitlich befristet

Allerdings haben 55 Prozent der neuberufenen Frauen nur eine befristete Stelle bekommen. Ein Beispiel: In der ersten Jahreshälfte wurden insgesamt 73 Professuren befristet besetzt, 40 dieser Stellen gingen an Frauen, 33 an Männer. Von den 99 unbefristeten Professuren an allen Hochschularten gingen 36 an Frauen und 63 an Männer. Und von den 49 unbefristeten W3-Stellen an den Universitäten wurden 15 mit Frauen und 34 mit Männern besetzt.

Staatssekretär: Frauenförderung greift

Insgesamt ist Berlin mit einem Frauenanteil an allen Professuren von knapp 32 Prozent schon heute an der Spitze – bundesweit liegt der Schnitt bei 23,4 Prozent. Staatssekretär Krach führt den aktuellen deutlichen Anstieg auf ein Bündel von Maßnahmen zurück. Zum einen greife mehr und mehr das seit 2001 laufende Berliner Chancengleichheitsprogramm, mit dem vorgezogene Berufungen von Frauen gefördert werden – jährlich stehen dafür aus Mitteln der Senatsverwaltungen für Frauen und für Wissenschaft sowie der Hochschulen 3,8 Millionen Euro zur Verfügung. Hilfreich sei auch die gute Zusammenarbeit der Universitäten und des Senats mit den Frauenbeauftragten der Hochschulen. Sie forderten die Gleichstellung „sehr vehement und effektiv“ ein.

Beim Berliner Tenure Track sollen es schon jetzt 50 Prozent sein

Im neuen Tenure Track-Gesetz habe Berlin die Rolle der Frauenbeauftragten gestärkt. Man habe sich zudem selbst verpflichtet, 50 Prozent der Berufungen im Tenure Track-Programm des Bundes an Frauen zu vergeben. Aus dem Professorinnen-Programm des Bundes, auf dessen Fortsetzung ab 2018 sich Bund und Länder im Grundsatz geeinigt haben, erhielten Berliner Hochschulen seit 2008 Förderungen für 29 Professuren.

Bei alledem wolle sich Berlin „nicht zurücklehnen“, sagt Steffen Krach. Auch deshalb fordere das Land bei den Verhandlungen zum Professorinnenprogramm eine Erhöhung der Mittel für fünf Jahre von 150 auf 200 Millionen Euro. Für die Neuauflage ist unter anderem im Gespräch, die Förderung auf Qualifikationsstufen unterhalb der Professur auszuweiten.

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