Wissen und Technik

Mehr Berliner Forscher veröffentlichen im Open Access

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Fast 40 Prozent der Berliner Wissenschaftler veröffentlichen ihre Texte inzwischen frei zugänglich im Internet – deutlich mehr noch als vor zwei Jahren.

Bis online Forschungsartikel für alle jederzeit zugänglich sind, wird es noch dauern.

Jede Forscherin und jeder Forscher kann im Internet ohne Hürden auf wissenschaftliche Artikel zurückgreifen: Was einfach klingt, ist im Alltag selten der Fall. In Berlin werden inzwischen aber immer mehr Artikel von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frei zugänglichen Magazinen veröffentlich. Im Jahr 2017 lag der Anteil der im „Open Access“ erschienen Texte aus Berliner Hochschulen bei 38,5 Prozent. Das sind 7,3 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2016, teilt die Freie Universität unter Berufung auf eine Erhebung des Berliner Open-Access-Büros mit.

Berlin sei damit „auf einem guten Weg“ zu dem selbstgesteckten Ziel, im Jahr 2020 die Quote von 60 Prozent frei verfügbarer wissenschaftlicher Artikel zu erreichen, heißt es. Berlin hatte das Ziel in einer 2015 verabschiedeten Open-Access-Strategie festgelegt und erfasst als erstes Bundesland überhaupt, wie viele Texte frei verfügbar veröffentlicht sind.

Die Umsetzung des Open Access gestaltet sich noch immer zäh

An den Open-Access-Gedanken knüpfen sich große Hoffnungen: Dahinter steht die Idee, dass Forschungsergebnisse eben nicht mehr in Bibliotheken versteckt oder durch teure Fachzeitschriften vom Publikum ferngehalten werden. Viele Unis haben sich dem Gedanken verschrieben, allerdings gestaltet sich die Umsetzung bis heute zäh. Obwohl schon heute selbst die Artikel irgendwann frei verfügbar gemacht werden können, die zunächst in einem kostenpflichtigen Magazin erscheinen, geschieht das nur bei einem Bruchteil der Arbeiten.

18,7 Prozent der von Berliner Wissenschaftlern publizierten Texte erschienen nun direkt in Open-Access-Zeitschriften. Unter Experten wird das als „Goldener Weg“ des Open Access bezeichnet. Dabei müssen die Forscher oder die Hochschule oft für die Veröffentlichung zahlen, der Senat hat dafür einen Publikationsfonds aufgebaut. Bei 13,4 Prozent handelte es sich um eine Parallelveröffentlichung auf dem „Grünen Weg“: Dabei erscheinen Texte in der Zweitverwertung auf den Webseiten von Forschern oder in Online-Archiven der Unis. 6,4 Prozent wurden auf dem „hybriden“ Weg veröffentlicht, wo es neben einer gedruckten kostenpflichtigen Version auch eine kostenfreie Onlineversion gibt.

Insgesamt erhofft sich das Land Berlin von seiner Strategie auch, dass mehr Menschen außerhalb der Wissenschaft auf Forschungsergebnisse zurückgreifen können.

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