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Baustein für die Elektromobilität

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WIESBADEN/MÜNCHEN – Der Wiesbadener Kohlenstoff-Spezialist SGL Carbon liefert einen wichtigen Baustein für die künftigen Elektrofahrzeuge der BMW-Gruppe. Die Lieferungen beginnen voraussichtlich im Jahr 2021 und erstrecken sich über die gesamte Laufzeit der neuen BMW-Modellgeneration iNext. „Bezogen auf die voraussichtlich insgesamt eingesetzte Menge an Carbonfasern handelt es sich im Bereich der Elektrofahrzeuge unseres Wissens nach um das branchenweit zweitgrößte Serienprojekt nach dem BMW i3“, berichtete Andreas Wüllner, Leiter Composites-Fibers & Materials der SGL Carbon, in Wiesbaden. Carbonfasern ersetzen als Leichtbauwerkstoff mit hoher Belastbarkeit an bestimmten Stellen im Fahrzeugbau Stahl oder Aluminium.

„Das Automobil-Projekt iNext ist unser Zukunftsbaukasten, von dem das gesamte Unternehmen profitieren wird“, beschreibt BMW-Vorstandschef Harald Krüger die Bedeutung der neuen Modellreihe. Der nächste Schritt sei die vollständige Integration der Innovationsfelder automatisiertes Fahren, Vernetzung, Elektrifizierung und Services in einem Fahrzeug. Die iNext-Serie wird als neues Technologieflaggschiff im Werk Dingolfing gebaut.

Der BMW iNext soll als Pilotserienmodell für das hoch- bis voll automatisierte Fahren dienen. Auf Autobahnen, mit dem „Highway Pilot“ als Sonderausstattung, könnte der Kunde bei maximal 130 Kilometern in der Stunde von München nach Hamburg fahren und sich in dieser Zeit mit anderen Dingen wie Zeitunglesen beschäftigen.

Die Wiesbadener SGL AG, an der die BMW-Großaktionärin Susanne Klatten Anteile hält, arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit BMW zusammen. So gründeten BMW und SGL Gemeinschaftsunternehmen für die Entwicklung der faserverstärkten Kunststoffe. Zusammen wurde eine erstmals komplett serienfähige Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärkten Kunststoff im BMW-Elektrowagenmodell i3 realisiert. Auch im BMW i8 und im BMW 7er werden in Hybridbauweise Carbonfaser-Produkte eingesetzt. Die Carbonfasern entstehen im Werk Moses Lake im US-Bundesstaat Washington. Die Materialien werden am deutschen Standort in Wackersdorf hergestellt. Inzwischen hat SGL die Anteile an den Gemeinschaftsunternehmen von BMW übernommen beziehungsweise wird sie im nächsten Jahr übernehmen. Die enge Zusammenarbeit wird trotzdem fortgesetzt. Der jetzt abgeschlossene Rahmenvertrag mit BMW umfasst neben der Carbonfaser verschiedene Glas- und Carbonfasergelege. „Die SGL verstärkt mit diesem Projekt ihre Position als Faser-, Material- und Bauteillieferant in der Automobilindustrie“, betonte SGL-Manager Wüllner. Auch mit Audi, Porsche und Mercedes arbeitet SGL in diesem Bereich zusammen.

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