Wirtschaft

Lufthansa startet Billigflugtochter Eurowings in Frankfurt

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Die größte deutsche Fluggesellschaft, Lufthansa, lässt von Oktober 2019 an seine Billigflug-Tochter Eurowings auch in Frankfurt abheben. Bisher durfte dort nur Lufthansa fliegen.

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FRANKFURT – Passagiere am Frankfurter Flughafen können mit zusätzlichen Billigflugangeboten rechnen. Lufthansa bringt ihre Low-Cost-Tochter Eurowings nach Frankfurt. Damit bricht Deutschlands größte Fluggesellschaft das Tabu, das größte Drehkreuz exklusiv für die Premiummarke Lufthansa zu reservieren. „Es ist für den Konzern der strategisch richtige Schritt, in Frankfurt die Stärken ihrer zwei größten Airlines zu kombinieren“, berichtete Eurowings-Chef Thorsten Dirks, der auch im Lufthansa-Vorstand sitzt. Damit werde ein für Urlauber und Familien maßgeschneidertes Produkt und die günstige Kostenstruktur von Eurowings mit der Vertriebspower von Lufthansa am Standort Frankfurt verbunden. „Damit kann der Konzern sein Angebot für das wachsende Touristik- und Privatreisesegment am größten deutschen Airport erfolgreich weiterentwickeln.“

Eurowings wird von Oktober 2019 an zunächst Flüge zu den beliebten Urlaubsinseln Mauritius und Barbados sowie nach Windhoek (Namibia) ins Programm nehmen. Die Strecken werden drei mal in der Woche angeflogen. Weitere Ziele sind ebenfalls für den Winterflugplan 2019 in Planung. Allerdings wolle man sich zunächst auf Langstrecken-Verbindungen zu touristischen Zielen konzentrieren, teilte ein LH-Sprecher auf Anfrage mit. Die Eurowings-Passagiere könnten als Zubringerflüge alle LH-Verbindungen nach Frankfurt nutzen und dabei ihr Gepäck durchchecken. Das darf als Kampfansage an den Ferienflieger Condor gewertet werden, den dessen Mutterkonzern Thomas Cook verkaufen will.

Bisher war der Flughafen Frankfurt von Lufthansa-Chef Carsten Spohr immer wieder massiv wegen seiner hohen Kosten unter Beschuss genommen worden. Auch die Weigerung des Flughafenbetreibers Fraport, Gebührenrabatte für neue Fluggesellschaften auch für Konzerntöchter wie Eurowings gelten zu lassen, wurde heftig kritisiert. Das Anreizprogramm von Fraport enthält allerdings auch Zugeständnisse für neue Strecken und überproportionales Wachstum. Vor allem Ryanair hatte mit dem Start in Frankfurt von den Rabatten profitiert. Der irische Billigflieger fliegt von Frankfurt europäische Ziele in Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Kroatien, Großbritannien und Irland an. Ob die LH-Tochter Eurowings in einem nächsten Schritt ebenfalls Mittelstrecken-Ziele bedient, bleibt offen.

Lufthansa reagiert mit dem Ausbau der Eurowings-Marke auf den Siegeszug der Billigfluggesellschaften, auf deren Konto das Wachstum der vergangenen Jahre zum größten Teil ging. „Die Lufthansa-Gruppe ist heute schon einer der größten Anbieter für Urlaubsreisen in ganz Europa“, betonte LH-Vorstand Harry Hohmeister. Daher sei es nur konsequent, eine zusätzliche Produktlinie in Frankfurt anzubieten und das Angebot in München auszuweiten. Für die Expansion werden sieben Airbus A330-Flugzeuge mit bis zu 310 Sitzen genutzt, die operativ von Sun Express Deutschland betrieben werden. Die Kapazitäten werden gleichmäßig auf Frankfurt und München verteilt.

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