Wirtschaft

Preisdruck auf Milch, Quark und Sahne

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Höheres Milchangebot trifft auf geringere Nachfrage: Die Schwälbchen-Molkerei rechnet mit harten Preisgesprächen mit dem Lebensmittelhandel.

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BAD SCHWALBACH/MAINZ – Verbraucher können in den nächsten Monaten mit tendenziell sinkenden Preisen für Konsummilch, Quark und Sahne rechnen. Ursache ist ein unerwartet hohes Milchangebot bei den Molkereien. „Der extrem trockene Sommer des vergangenen Jahres hat nicht wie prognostiziert zu Einbußen bei der Milchproduktion geführt“, berichtete der Chef der Schwälbchen-Gruppe, Günter Berz-List, am Dienstag in Bad Schwalbach. Bei der Schwälbchen-Molkerei hätten die Landwirte aus der Region im Februar sogar mehr Milch geliefert als im Vorjahr. Spekulationen, dass die Futtermittel aufgrund der Sommerhitze im Frühjahr 2019 knapp würden, hätten sich nicht erfüllt. Schwälbchen zahle den Vertragslandwirten trotzdem mit 35 bis 36 Cent je Kilogramm Milch den höchsten Preis in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Das steigende Milchangebot trifft laut Berz-List auf eine seit Jahren leicht sinkende Nachfrage nach dem Basissortiment von Milch, Quark und Sahne. Der Konsum dieser Produkte gehe seit Jahren um ein oder zwei Prozent zurück. Der Molkerei-Chef rechnet damit, dass der Handel in der Folge mit seiner Marktmacht versuchen wird, den Preis zu drücken. Die entsprechenden Ausschreibungen liefen derzeit. „Im Frühjahr werden die Preis-Karten neu gemischt.“ Der Aufbau von wertigeren Produktlinien wie dem Kaffeegetränk Caffreddo oder der ethnischen Marke Körfez mit dem türkischen Joghurtgetränk Ayran zahle sich für Schwälbchen vor diesem Hintergrund aus, betonte Berz-List.

Die Schwälbchen Molkerei hat im vergangenen Jahr mit 137,6 Millionen Kilogramm 4,5 Prozent mehr Milch verarbeitet als im Vorjahr. Die Kaffeegetränke, Ayran und Sauermilchprodukte waren im Jahrhundertsommer 2018 extrem gut gefragt, berichtete Berz-List. Dagegen drückte der Preisrückgang bei Konsummilch, Quark und Sahne verbunden mit einem geringeren Absatz den Umsatz. Unter dem Strich stieg der Umsatz der Schwälbchen AG um 3,9 Prozent auf 98,2 Millionen Euro.

Im Großverbraucher-Handel nahm der Umsatz der Schwälbchen Frischdienst GmbH in Mainz um 2,9 Prozent auf 99,2 Millionen Euro zu. Der konsolidierte Gesamtumsatz der Schwälbchen-Gruppe mit insgesamt 400 Beschäftigten nahm um 3,8 Prozent auf 186,3 Millionen Euro zu. Aus dem Konzernjahresüberschuss von „beachtlichen 3,32 Millionen Euro“ wird eine um 20 Cent auf 80 Cent je Aktie erhöhte Dividende gezahlt.

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