Wirtschaft

Startuper bietet Lösung für Diesel-Problem

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Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge drohen. Auch Schiffseigner geraten in die Kritik. Ein Startup-Unternehmen will eine Lösung für das Schadstoff-Problem gefunden haben.

MAINZ – Allenthalben drohen Fahrverbote für Diesel. Das Mainzer Verwaltungsgericht entscheidet an diesem Mittwoch über ein mögliches Verbot für die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt. Das ist die große Stunde von Unternehmen, die mit Nachrüstungstechnik handeln. Etwa das Neuwieder Startup-Unternehmen „Go Diesel“.

Das Unternehmen setzt auf Wassereinspritzung: Destilliertes Wasser wird in die Ansaugluft des Motors per Injektor eingedüst. Das senkt im Brennraum die Temperaturen auf ein Niveau, das laut Go Diesel die Funktion von Filtern oder Katalysatoren nicht gefährdet, den Ausstoß von Stickstoffoxiden aber mindert, die für erhöhte Feinstaub-Werte sorgen.

Die Präsentation dieser Technik veranstaltet Go Diesel auf dem Rhein. Genauer gesagt auf dem Passagierschiff „Willy Schneider“. Dieses ist mit der Wassereinspritzung umgerüstet worden. Die Technologie ist laut Go Diesel nicht nur auf Autos, sondern auch auf Schiffe anwendbar.

Schiffe sind im Rahmen der Dieseldebatte auch in die Diskussion geraten. Denn gerade in einer Stadt wie Hamburg, in der deutschlandweit das erste Diesel-Fahrverbot gegolten hat, treiben sie die Feinstaubwerte gehörig in die Höhe. In Anrainerstädten sorgten sie für 25 Prozent der Belastung mit Stickstoffoxiden, meint „Go Diesel“-Sprecher Christian Elvers.

Die Branche sei zu freiwilligen Investitionen in Technologien zur Abgasminderung bereit, sagt Burkhard van de Lücht, der Eigner der „Willy Schneider“. Diese müssten aber finanzierbar sein. „Was wir vermissen, ist ein Anreizsystem, mit dem sich unser Engagement für den Umweltschutz der Öffentlichkeit besser vermitteln lässt“, so van de Lücht.

Das Wassereinspritzverfahren lässt sich laut Go Diesel auf Motoren der Schadstoffklassen Euro 4, 5 und 6 anwenden. Eingriffe in die Motorensteuerung seien nicht notwendig. Kraftstoffverbrauch und der Ausstoß von Kohlendioxid würden nicht verändert. Eine Nachrüstung würde rund 1000 Euro kosten.

Luft in der Stadt soll sauberer werden

Fahrverbote zu verhindern, sei das eine, sagt Fritz Cirener von „Go Diesel“. Das sei ein für die Wirtschaft nicht zu unterschätzender Faktor. Gerade Mittelständler seien davon betroffen. „Doch davon abgesehen wollen wir auch die Luft in der Stadt sauber halten.“ Auch darum müssten Autofahrer und Schifffahrt ihren Teil dazu beitragen, den Ausstoß von Stickstoffoxiden zu reduzieren. Gegen die Verschrottung von Dieseln sprach er sich energisch aus.

DAX: Schlusskurse im Späthandel am 24.10.2018 um 20:30 Uhr

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