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ING hält am kostenlosen Girokonto fest

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Die Direktbank ING – früher ING Diba – will ihren 9,3 Millionen Kunden in Deutschland künftig Empfehlungen für günstige Strom- und Gastarife sowie Versicherungen geben.

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FRANKFURT – Die Direktbank ING – früher ING Diba – will ihr kostenloses Girokonto nicht nur beibehalten, sondern zusätzlich zum „mitdenkenden Konto“ weiterentwickeln. Empfehlungen für günstige Strom- und Gastarife oder Informationen über Rabatte sollen die Kunden künftig erhalten, wenn sie zuvor zugestimmt haben. Darüber hinaus ist ein Kontoservice in Vorbereitung, der prognostiziert wie viel Geld am Ende des Monats noch auf dem Konto sein wird. Die Kundenzahl der nach Deutscher Bank und Commerzbank drittgrößten Bank in Deutschland ist im vergangenen Jahr netto um 250 000 auf 9,3 Millionen gestiegen.

„Bankprodukte sind austauschbar. Entscheidend ist, wie der Kunde die Bank erlebt“, ist ING-Deutschlandchef Nick Jue überzeugt. Banking dürfe nicht als lästig empfunden werden, sondern solle im besten Fall einen Zusatznutzen bringen. So will ING in Deutschland mit dem Versicherungskonzern Axa neue Produkte entwickeln. Dabei handele es sich nicht um teure Policen, die bereits im Markt angeboten werden. ING verbreitert auf diesem Weg die Einkommensbasis und pariert den Ertragsdruck durch die Niedrigzinsen.

„Wir wollen die zentrale Anlaufstelle in allen Finanzfragen sein“, berichtete Jue in Frankfurt. Dabei soll es möglich sein, auch die Produkte anderer Anbieter zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit dem digitalen Vermögensverwalter Scalable Capital habe sich beispielsweise erfreulich entwickelt. ING-Kunden legten bei dem Roboadviser bereits mehr als 630 Millionen Euro an. Die Bank wird ihren Verzicht auf Beratung schrittweise zurücknehmen und einen digitalen Finanzberater aufbauen. „Damit soll das Digitalangebot insbesondere für wertpapierinteressierte Kunden ausgebaut werden“, betonte Jue. Außerdem wird ING nach eigenen Angaben in diesem Jahr die erste Großbank in Deutschland sein, bei der ein Konto vollständig über ein Anwendungsprogramm auf dem Smartphone eröffnet werden kann.

Die Tochter des niederländischen Finanzkonzerns ING sieht sich mit dem Ausbau des Firmenkundengeschäfts auf Kurs zu einer führenden Universalbank. Dreh- und Angelpunkt des Angebots bleibt aber das Girokonto, dessen Zahl um 375 000 auf 2,5 Millionen stieg. Die Kundeneinlange auf Spar- und Girokonten legten 2018 um rund vier Prozent auf 138 Milliarden Euro zu.

Im Kreditgeschäft sind Baudarlehen gefragt. ING-Baufinanzierungen legten im Bestand um fünf Prozent auf knapp 73 Milliarden Euro zu. Das Neugeschäft überschritt die Zehn-Milliarden-Euro-Marke. Das Baukreditvolumen der Schwester Interhyp stieg von 19,8 auf 22 Milliarden Euro. Da der Zinsüberschuss aufgrund des Wachstums zulegte und der Aufwand für die knapp 4 000 Beschäftigten nur leicht stieg, kletterte das Ergebnis vor Steuern inklusive Interhyp um vier Prozent auf den neuen Rekord von 1,32 Milliarden Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation liegt bei 47 Prozent.

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